Donnerstag, 19. März 2020

Brief 852 vom 3.1.45


Du mein liebster Ernst!                                                                                      3.1.45    

 Heute hat die Arbeit wieder begonnen. Ich war wieder beim Nähen.  Daber damit mir das Nähen nicht zu wenig wird, habe ich mir auch daheim solche Arbeit vorgenommen. Gestern gingen die Kinder doch zum Schlittenfahren. Da kam Helga und jammerte, sie wüßte nicht, was sie anziehen müßte. Die Trainingsjacke hinge so rum und kein bißchen schneidig sehe sie darin aus. Ich mußte ihr aber sagen, daß ich leider nichts anderes da habe. Mit bitterbösem Gesicht ist sie dann abgezogen.  Unterwegs, als ich in die Stadt ging, dachte ich daran, daß ich doch noch meine Windjacke dahängen habe. Gest ern Abend habe ich sie ihr gezeigt und heute morgen habe wir sie abgeändert.Wir haben eine Windbluse draus gemacht. In Hüfthöhe ist die Jacke abgeschnitten worden und ein engerer Gurt aus demselben Stoff wurde angesetzt.  Es sieht nun modern aus und kleidet Helga auch. Natürlich ließ das Jörg keine Ruhe.  Er meinte auf einmal, mit seiner Jacke könnte er nicht mehr gehen. Da müßte er sich schämen, wenn Helga so prima aussähe. Ich sollte doch seine Windjacke auch in eine Windbluse verwandeln. Das habe ich nun auch getan. Ebenso habe ich die Trainingsjacken von Beiden modernisiert. Inzwischen ist es aber auch schon ¼ 12 Uhr geworden und ich werde bald ins Bett marschieren. Es ist doch immer gut, wenn man noch verschiedenes dahängen hat, was man für die Kinder aufarbeitten kann. Jetzt mault auch mal keins, sondern ich habe nur Lob geerntet für meine Arbeit.  Morgen habe ich wieder einmal große Wäsche. Bei der Kälte freut man sich ja nicht gerade darauf. Aber es muß eben auch sein. Vater war gestern Abend hier und brachte uns von seiner Stolle zum versuchen. Ich soll Dir von ihm auch herzliche Neujahrsgrüße  und wünsche senden. Du wüßtest ja, daß er nicht gerne schreibt.  Aber ich glaub, jetzt muß ich doch schlafen gehen. Ich bin sehr müd. Es ist ja auch schon ¾ 12 Uhr geworden.  Bleib gesund, Du lieber, guter Ernst und laß Dich grüßen und immer und immer wieder küssen von 

Deiner Annie.

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