Donnerstag, 19. März 2020

Brief 801 vom 14.10.44


 Mein schönster, liebster Ernst !                                                                            14.10.44    

Ich will Dir wieder von unserem heutigen Tagwerk berichten. Denn Post habe ich keine erhalten und habe also nichts zu beantworten.  Zuerst sind wir nicht zu spät aufgestanden, haben uns fertig gemacht und haben gefrühstückt. Dann ging das schaffen an. Heute war der Putztag, also mußte alles gründlich getan werden. Zum Schluß haben wir uns 3 Sträuße von unseren blauen, oder besser lila Sternblumen geholt, damit alles schon ein bißl sonntäglich aussieht. Dann haben wir aber doch noch eine Arbeit begonnen. Wir haben verschiedene Blumen umgetopft. Zuerst die große Amaryllis (so heißt sie doch?). Mit diesem großen Blumentopf kann ich sie nun nicht mehr auf das Blumenbrett stellen. Sie ist zu schwer. Nun steht sie oben auf der Ecke des Küchenschranks. Es sieht schön aus. Dann haben wir verschiedene Kakteen umgesetzt und zuletzt haben wireinige kleine Pflanzen in einen Topf gesetzt, die Jörg mitgebracht hat. Wenn es nach Jörg ginge, wär unsere Wohnung bald ein Gewächshaus.  Vormittags, beim einkaufen, hatte ich gelesen. daß es Winterobst giebt. Pro Person 25 Pfund.  Ich bin nachmittags mit Helga hingegangen. Wir haben sehr schöne Äpfel bekommen.  Richtige Winteräpfel, die man auch noch aufheben kann. Billig sind sie ja nicht gerade, sie haben 16, Mk gekostet. Aber ich nehme was ich kriege, auch wenn wir schon selber Äpfel haben. Zuviel sind es auch so nicht. Wir werden schon damit fertig.  Warten haben wir heute nur 1 ¾ Stunde müssen. Gegen 6 Uhr waren wir wieder daheim. Jörg kam uns schon entgegen. Er war ja bis 5 Uhr schaffen gewesen und hatte dann noch ein wenig gespielt. Einen kleinen Strauß Stiefmütterchen hat er mir heute wieder mitgebracht. Wir haben inzwischen Abendbrot gegessen. Dann haben wir alle zusammen aufgeräumt und nun sitze ich hir beim schreiben. Helga liest am Tisch, Jörg auf seinen Decken, die er sich wieder geholt hat. Dabei hören wir Radio. so schön hast Du es ja leider bei Dir nicht Du fehlst uns auch sehr.  Nur Deine lieben Bilder schauen  mich an. Wie schön war doch der vorige Urlaub. Und wir waren während dieser Zeit auch fröhlich. Laß mich nun auch heute wieder schließen. Bleib uns immer gesund, lieber lieber Ernst und laß Dich recht oft herzlich und fest grüßen von 

Deiner Annie. 

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