Mein schönster,
liebster Ernst !
14.10.44
Ich will Dir wieder von unserem heutigen Tagwerk berichten.
Denn Post habe ich keine erhalten und habe also nichts zu beantworten. Zuerst sind wir nicht zu spät aufgestanden,
haben uns fertig gemacht und haben gefrühstückt. Dann ging das schaffen an.
Heute war der Putztag, also mußte alles gründlich getan werden. Zum Schluß
haben wir uns 3 Sträuße von unseren blauen, oder besser lila Sternblumen
geholt, damit alles schon ein bißl sonntäglich aussieht. Dann haben wir aber
doch noch eine Arbeit begonnen. Wir haben verschiedene Blumen umgetopft. Zuerst
die große Amaryllis (so heißt sie doch?). Mit diesem großen Blumentopf kann ich
sie nun nicht mehr auf das Blumenbrett stellen. Sie ist zu schwer. Nun steht
sie oben auf der Ecke des Küchenschranks. Es sieht schön aus. Dann haben wir
verschiedene Kakteen umgesetzt und zuletzt haben wireinige kleine Pflanzen in
einen Topf gesetzt, die Jörg mitgebracht hat. Wenn es nach Jörg ginge, wär
unsere Wohnung bald ein Gewächshaus.
Vormittags, beim einkaufen, hatte ich gelesen. daß es Winterobst giebt.
Pro Person 25 Pfund. Ich bin
nachmittags mit Helga hingegangen. Wir haben sehr schöne Äpfel bekommen. Richtige Winteräpfel, die man auch noch
aufheben kann. Billig sind sie ja nicht gerade, sie haben 16, Mk gekostet. Aber
ich nehme was ich kriege, auch wenn wir schon selber Äpfel haben. Zuviel sind
es auch so nicht. Wir werden schon damit fertig. Warten haben wir heute nur 1 ¾ Stunde müssen. Gegen 6 Uhr waren
wir wieder daheim. Jörg kam uns schon entgegen. Er war ja bis 5 Uhr schaffen
gewesen und hatte dann noch ein wenig gespielt. Einen kleinen Strauß
Stiefmütterchen hat er mir heute wieder mitgebracht. Wir haben inzwischen
Abendbrot gegessen. Dann haben wir alle zusammen aufgeräumt und nun sitze ich
hir beim schreiben. Helga liest am Tisch, Jörg auf seinen Decken, die er sich
wieder geholt hat. Dabei hören wir Radio. so schön hast Du es ja leider bei Dir
nicht Du fehlst uns auch sehr. Nur
Deine lieben Bilder schauen mich an.
Wie schön war doch der vorige Urlaub. Und wir waren während dieser Zeit auch fröhlich.
Laß mich nun auch heute wieder schließen. Bleib uns immer gesund, lieber lieber
Ernst und laß Dich recht oft herzlich und fest grüßen von
Deiner Annie.
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